Wulfmar Osricson - Die Cragganmore Saga

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Wulfmar Osricson
- der Anglodäne

Es lebte einst Leofric, ein großer Shire-Reeve im Earldom von Wessex. Als weithin gefürchteter Krieger führte er für den König Expeditionen in die entferntesten Ecken Britanniens und besiegte sowohl blutrünstige Nordmänner wie auch lästige keltische Eingeborene.
Einem so großen Krieger genügte als Braut niemand geringeres als die schönste Frau in ganz Wessex: Aedlyn, die dritte Tochter des Earls. Sie war schlau, ja sogar belesen, und hatte den Ruf einer tugendhaften Frau - was, wenn man von zwei geheimen Tächtelmächteln mit ihrer Magd und einem ihrer Leibwächter absieht, auch der Fall war. Ahem.
Die Hochzeit wurde großartig ausgelegt und stand unter guten Omen: die Priester Jesu Christi wie auch die heidnischen Seher Wodans prophezeiten eine lange, glückliche und kinderreiche Ehe.
Am Tage der Hochzeit herrschte eine ausgelassene Stimmung, und man trank und feierte. Man trank und feierte sehr heftig. Die Mischung aus Met, Bier, ausgelassenem Tanz und Glücksrausch führte zu zwei Ergebnissen:
Zum einen, dass Leofric nach einem Horn Met zu viel in sein Bett kippte und nicht mehr geweckt werden konnte. Zum anderen, dass Aedlyn, welche nicht ganz so viel, aber definitiv genug getrunken hatte, sich auf einen Dreier mit dem Chefkoch und einem aus Andalusien eingewanderten Steinmetz einließ.

Aus dieser Verbindung ging ihr erster Sohn hervor: Wulfmar. Wer nun wirklich sein Vater war ist nicht gesichert; wahrscheinlich war es nicht der Maure, denn das hätte man vielleicht noch am Äußeren erkennen können.

So sehr Aedlyn versuchte, das ganz ezu verheimlichen, es klappte nicht, und sie wurde verstoßen und die Ehe annulliert. Sie ging eine zweite Ehe ein mit Osric, einem Thegn.
Wulfmar wuchs als selbstbewusster junger Mann auf, und sein verrückter, verwegener Heldenmut, welcher ihn dazu trieb, von hohen Klippen zu springen und Prügeleien mit älteren und größeren Jungs einzugehen, führten dazu, dass sein Stiefvater eine Zuneigung zu ihm entwickelte. Im Alter von 12 wurde er adoptiert und trug fortan das Patronym Osricson.

Dennoch war eines klar: als allgemein bekannter Bastard konnte er nie etwas erben. Stigmatisiert und gebranntmarkt würde er in der christlichen Welt des sächsischen Englands voll akzeptiert werden.

Was blieb einem Bastard, der sich weder Land noch Reichtümer erhoffen konnte?

Nur eines: Ruhm und Ehre.

Eines Tages verschwand Wulfmar aus Wessex. Er wanderte in den hohen Norden, und mit ihm zog eine Bande von jungen Männern, welche nichts mehr zu verlieren hatten: Bastarde, dritte Söhne, Waisen, verstoßene Huskarle, heidnische Krieger, Idealisten, und schlichtweg Verrückte.

Ihr Ziel: der hohe Norden, das sagenumworbene Land der Pikten, Skoten und Kaledonier.

Wulfmar wusste nicht, ob er überleben würde, aber eines er sich sicher: die Sagas würden seine Heldentaten besingen, egal, wie vielen Skoten, Nordmännern und Sachsen er den Schädel mit seiner Dänaxt spalten musste.


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